Was haben ein Druckhaus, eine Klinik, eine Apotheke, ein Stukkateurbetrieb und ein Maschinenbauunternehmen gemeinsam? Sie alle stellen sich die Frage nach der Verantwortung ihres unternehmerischen Handelns, den Auswirkungen und Nutzen einer strategischen Herangehensweise. Die Welt hat sich gewandelt; früher waren die Haltung, positive Leitbilder und die Handlung des „ehrbaren Kaufmanns“ unmittelbar miteinander verknüpft. Heute agieren Betriebe in komplexen Geschäftsbeziehungen, die erfordern, dass verantwortungsvolles Handeln (CSR) in Unternehmensstrategien und -prozessen verankert wird.
Um zu zeigen, wie ein CSR-Konzept unterstützt und hilft, Unternehmen zukunftsfähig zu halten, veranstaltete das CSR-Kompetenzzentrum münsterlandweitThemendialoge.
Mehrere gastgebende Unternehmen zeigten Einblick in ihre CSR-Schwerpunkte und Motivation:
- 10.07.2019: Spaleck GmbH & Co. KG in Bocholt
- 18.06.2019: SuperBiomarkt im H7 in Münster
- 13.06.2019: Bäckerei Werning - Bäckerei & Konditorei GmbH & Co. KG in Neuenkirchen
- 11.03.2019: Peter Stockreiter GmbH & Co. KG in Mettingen
- 27.02.2019: LWL Klinik in Münster
- 11.02.2019: Bernd Münstermann GmbH & Co. KG in Telgte
- 17.09.2018: Bäckerei Geiping GmbH & Co. KG in Lüdinghausen
- 05.09.2018: Tenwinkel GmbH & Co. KG in Vreden
- 06.06.2018: Stiftung Haus Hall in Coesfeld
Spaleck GmbH & CO. KG
„Man kann nie genug kommunizieren – gerade beim Thema CSR. Die Wichtigkeit der Themen ist noch nicht angekommen; oft fehlen das Wissen und die Hintergrundinformationen.“ Carsten Sühling, Geschäftsführer der Spaleck GmbH & Co. KG betonte die Wichtigkeit auch vermeintlich weicher Themen in der Unternehmensführung. Spaleck habe zunächst ökologische Einzelprojekte forciert und sie dann unter eine Struktur gebracht. Fundamental für den Erfolg bei solchen Prozessen sei die interne Kommunikation.
Heidi Renz, Referatsleiterin Gesellschaftliche Verantwortung im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, spannte den Bogen von dem Begriff des Ehrbaren Kaufmanns, der bereits im 12. Jahrhundert geprägt wurde zu den heutigen Ansprüchen an ein verantwortungsvolles Unternehmertum. Sie verwies auf die Anforderungen der Digitalisierung und die damit verbundene Aufgabe einer „Corporate Digital Responsibility“, die es zu berücksichtigen gelte.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde Ralf Hellmann, Geschäftsführender Inhaber der Dibella GmbH zum neuen CSR Botschafter für das Münsterland ernannt. Die Ernennungsurkunde überreichte Frau Renz im Namen von Minister Prof. Andreas Pinkwart. Herr Hellmann beschrieb sein Erweckungserlebnis: „Am Tag der Finanzkrise in 2007 hatten wir unseren Kunden gerade eine Preiserhöhung angekündigt, die Preise sind dann aber aufgrund der Finanzkrise schlagartig zusammengebrochen. Da ist mir klar geworden, dass wir mehr tun müssen.“ Dies setzt der Unternehmer aus der Textilbranche konsequent um. So werden alle Unternehmensbereiche auf Nachhaltigkeit überprüft, was auch Fragen beinhaltet, „wie Mitarbeiter*innen zur Arbeit kommen, welche Getränke bei Besprechungen genutzt werden, woher die Stühle kommen auf denen sie sitzen und welcher Farmer unter welchen Bedingungen unseren Rohstoff Baumwolle herstellt. Unsere Schwierigkeiten sind die Lieferketten – vom Rohstoff bis zum Produkt. Durch die konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit können wir transparent zeigen, dass dieser Farmer auf diesem Feld für uns produziert.“ Die Anfänge waren schwierig, so Hellmann, damals seien sie als Ökospinner belächelt worden. Das Thema CSR habe leider noch zu wenige Unternehmen durchdrungen. Mit seinem Engagement als CSR-Botschafter will Herr Hellmann dazu beitragen, Unternehmen für CSR zu sensibilisieren, weitere Vernetzung zu schaffen und das Thema in der Region auch über die eigene Branche hinaus zu tragen.




SuperBioMarkt AG
Unternehmen agieren nicht auf einsamen Inseln, sondern nehmen mit ihren Entscheidungen Einfluss auf die Gesellschaft. „Die Geschwindigkeit und die Intensität der sozialen und ökologischen Themen nehmen zu“, so Michael Radau, Vorstand des Münsteraner Handelsunternehmens SuperBioMarkt AG. Wie sich das Unternehmen der Herausforderung stellt, einen Handelsbetrieb zukunftsfähig zu halten, zeigte Radau als Gastgeber des CSR Themendialogs am 18.6.19 im H7 in Münster.
„Die Themen Nachhaltigkeit und Verantwortung haben inzwischen eine ganz andere Bedeutung als noch vor einigen Jahren. Unternehmen werden von ihren Kunden mit einer Vielzahl von Themen konfrontiert. Ich sehe, dass viele Unternehmen sich zunehmend mit Themen auseinandersetzen, die früher nicht ganz oben auf der Prioritätenliste standen: Nachhaltigkeit, Produktionsbedingungen, Herkunft von Waren, Generationenfreundlichkeit, etc. CSR-Themen sind somit heute sehr aktuell,“ so Karin Eksen, Geschäftsführerin des Handelsverbandes in Münster.
Christoph Berger, Geschäftsführer des Modehauses ebbers aus Warendorf, zeigte wie sich die christliche Grundhaltung der Eigentümer in einer an Verantwortungsgrundsätzen ausgerichteten Unternehmensführung ausdrückt. An dem Leitsatz „Unternehmenskultur mit Nächstenliebe“, welches auf den Säulen Vertrauen, Talentförderung, Ermutigung, Fehlerkultur beruht, lässt sich das Modehaus messen. So wird viel Wert auf individuelle Arbeitsverträge gelegt, es gibt persönliche Entwicklungsgespräche sowie einen Seniorenclub für ehemalige Mitarbeiter*innen.
Bäckerei Werning

„Wir müssen uns den technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen anpassen, sonst gibt es uns bald nicht mehr.“ betonte Geschäftsführer Bernhard Werning die Notwendigkeit, offen für Innovationen zu bleiben. Wie dies konkret umgesetzt wird, wurde im Rahmen der Betriebsbesichtigung deutlich. Die große Herausforderung als Bäckerei und Konditorei sei es, dass Handwerk mit Effizienz und Digitalisierung zu verbinden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Ohne vernetzte Maschinen geht es heutzutage nicht mehr. Gleichzeitig braucht man ohne ein fundiertes handwerkliches Wissen keine aufwändigen Maschinen, denn Fachwissen und handwerkliches Können kann eine Maschine nicht ersetzen.“ Der interne Austausch, die Kommunikation auf Augenhöhe und ein Blick aufs Ganze seien dabei wesentlich. „Wichtig ist, dass die Mitarbeiter die gesamte Produktionskette kennen“. So besuchen die Verkäuferinnen auch schon mal nachts die Backstube, um den Anfang ihres Produkts und die Gegebenheiten der Produktion zu kennen.
Im Rahmen einer einführenden Gesprächsrunde zeigten Tanja Kolhoff (Leitung Marketing) und Oliver Thomas-Herder (Leitung Vertrieb), wie die Bäckerei Werning ihre Mitarbeiter- und Kundenorientierung lebt. „Wir signalisieren den Jugendlichen, dass wir kein angestaubter Handwerksbetrieb sind, sondern wir als Team lebendig, kreativ sind, uns miteinander gut fühlen und es Entwicklungsmöglichkeiten gibt.“ Die Bäckerei investiert viel in einen wertschätzenden Umgang und eine mitarbeiterfreundliche Gestaltung der Arbeitsplätze. Neben einer Vielzahl verschiedener Arbeitszeitmodellen gibt es einen engen Kontakt zu den Führungskräften, einen internationalen Austausch für Auszubildende und einer Honorierung für gute Leistungen. So dürfen Auszubildende auch mal das Firmencabrio am Wochenende ausleihen, wenn die Leistung gut ist und das Berichtsheft gut geführt wurde. Die wertschätzende, auf Fairness und Augenhöhe angelehnte Grundhaltung trägt Früchte: die Mitarbeiterfluktuation ist gering. Der Betrieb hat bisher wenig Probleme, Nachwuchs zu finden. „Die Positionierung als Kunden- und Arbeitgebermarke funktioniere aber nur, wenn Input und Beiträge aus dem Team heraus kommen“, so Kolhoff. So werden z.B. Bilder genutzt, die die Auszubildenden von ihrem Austausch in Norwegen schicken.
Peter Stockreiter GmbH & Co. KG
Sebastian Hilmer, Bauleiter und Ausbildungsleiter beim 75-köpfigen Betrieb, betonte, dass bei Stockreiter die Mitarbeiter*innen an erster Stelle ständen. „Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter“ so Hilmer. Durch die Teilnahme am Wettbewerb Betriebsplus 5.0 - Top-Arbeitgeber im Kreis Steinfurt sei bewusst geworden, wieviel das Unternehmen bereits für die Mitarbeiter*innen mache, dass gleichzeitig aber noch Luft nach oben sei.
So genießt die Aus- und Weiterbildung eine hohe Priorität im Betrieb. Das Unternehmen nimmt regelmäßig an Berufswettbewerben, Schulungen, Azubi-Austauschen teil und bietet regelmäßige Fortbildungen in allen Bereichen an. Neben dem Angebot von mehreren Ausbildungsplätzen pro Jahr, ist Stockreiter Partner der „Mettinger Brücke“. Dabei kooperieren Betriebe mit Schulen, um den Schülern z.B. durch Praktika einen Einblick in die Welt der verschiedensten Berufe zu ermöglichen.
Das Engagement trägt Früchte: seit 2009 ist kein Azubi mehr durch die Prüfung gefallen, der Betrieb ist Mitglied in der „Initiative für gute Arbeit“, das Unternehmen ist mit Aufträgen gut ausgelastet, der Betrieb für seine Strukturiertheit bekannt.
LWL Klinik
Die 1878 gegründete Klinik ist in allen CSR-Handlungsfeldern sehr aktiv. So ist sie seit Jahren EMAS-zertifiziert (ein anspruchsvolles Umweltmanagementsystem), hat einen eigenen Betriebskindergarten, die Küche energieoptimiert und achtet beim Essen darauf, dass es Bio ist und aus der Region kommt. Der Apfelsaft und der Honig werden in Eigenproduktion hergestellt, z.T. zum Zwecke der Arbeitstherapie.
"Ich bin stolz darauf, in einem Unternehmen zu arbeiten, dass CSR ernst nimmt und dabei Beschäftigte ebenso einbezieht wie Patienten und Bewohner" so Thomas Voß, Stellv. Kaufmännischer Direktor der LWL Kliniken Münster und Lengerich.
Herr Voss sieht viele Vorteile durch CSR: „Unternehmen, die aktiv CSR betreiben, sind glaubwürdige Unternehmen, auch als Arbeitgeber – glaubwürdiger als andere. Es entsteht eine hohe Mitarbeiteridentifikation mit dem Unternehmen und wird langfristig erfolgreich sein.“ Man brauche zwar Zeit und Energie dafür, es sei sein stetiger und lernender Prozess, der sich aber betriebswirtschaftlich lohne.
Bernd Münstermann GmbH & Co. KG
„Die innere Haltung leitet Unternehmensentscheidungen, wenn wir das gemeinsam wollen, können und dürfen und den Menschen dabei im Mittelpunkt halten“, machte Magdalena Münstermann, Mitglied der Geschäftsführung der Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, deutlich. Dies zeigt sich bereits an vermeintlich kleinen Handlungen im Betrieb. So werde Bewerbern zur Ausbildung bei eventuellen Absagen immer eine Alternative genannt, z.B. der Hinweis auf andere Firmen, bei denen sich eine Bewerbung lohnen könnte. Weitere Beispiele für die gelebte Haltung des Unternehmens sind Praktika und Ausbildung im Ausland, interne Jahresprojekte mit allen Azubis sowie die Unterstützung von Ehrenamt der Mitarbeiter*innen vor Ort. Hilfestellungen zur Arbeitszeitgestaltung in familiären Bedarfssituationen seien selbstverständlich.
Eine innere Haltung sei nicht lehrbar, sondern müsse im Laufe der Entwicklung eines Menschen erlebbar und erfahrbar sein. “Die emotional-sozialen Aspekte müssen dabei immer eine Rolle spielen,“ verdeutlichte Frau Münstermann. Dadurch entstehendes Vertrauen ist jedoch keine Einbahnstraße: „Das beruht auf Gegenseitigkeit“ so Münstermann. Der externe Druck durch Kunden, Mitarbeiter*innen und Lieferanten ist gestiegen. „Unsere großen börsennotierten Kunden sind inzwischen CSR-berichtspflichtig. Darum werden auch wir zu Sozial- und Umweltstandards umfassend befragt, bevor wir den Auftrag überhaupt erhalten.“ so Münstermann.
Bäckerei Geiping GmbH & Co. KG
Bereits bei der Führung durch die Bäckerei Geiping verdeutlichte der Inhaber Hubertus Geiping, „Erfolg geht nur mit motivierten Mitarbeitern“. Sein Anliegen sei es, „das Wissen über die Unternehmensführung und das Bäckereihandwerk in die nächste Generation zu übertragen.“ Dazu braucht es fähige Führungskräfte und klare Spielregeln, denn so Geiping „die wichtigste Aufgabe unserer Führungskräfte ist es, die Mitarbeiter erfolgreich zu machen.“
Tenwinkel GmbH & Co. KG
Warummacht ein Betonbauer sich die Müheund setzt seine knappen Ressourcenein, um ein scheinbar theoretisches Leitbild zu entwickeln? ging die Frage an die Geschäftsführer Markus und Stefan Tenwinkel. Dies wurde eindrücklich von Markus Tenwinkel erläutert: „Am Anfang stand die Frage: wie bekommen wir die Philosophie des Gründervaters in das wachsende Unternehmen? Heute dient uns das Leitbild als Entscheidungshilfe, gerade wenn man unter Druck ist.“ Stefan Tenwinkel stellte die Bedeutung der Beteiligung der Mitarbeiter heraus. „Wir haben unser Leitbild gemeinsam mit allen Mitarbeitern in einem intensiven Prozess erarbeitet, und wir überprüfen es regelmäßig.Nochim September steht das Leitbild-Wochenende an, an dem mit allen 65 Beschäftigten geklärt wird, ob das Leitbild für uns und unsere Mitarbeiter noch passend ist."
Stiftung Haus Hall
„Die Übernahme von Verantwortung für Mitarbeiter, Produkte und Umwelt wird für kleine und mittlere Unternehmen immer wichtiger“, betonte wfc-Projektleiterin Dr. Kirsten Tacke Klaus bei der Begrüßung der Teilnehmer. „Gern möchten wir Ihnen dazu das Konzept „Corporate Social Responsibility“ (CSR) vorstellen, das als Synonym für eine verantwortliche Unternehmensführung verstanden werden kann. Nutzen Sie den heutigen Nachmittag aus Austauschplattform und lassen Sie uns dazu verschiedene Aspekte gemeinsam analysieren.“
Austausch, Ideenfindung und voneinander profitieren: Mit dem Arbeitskreis möchte die wfc gemeinsam mit ihren Kooperationspartner Competentia Münsterland sowie dem CSR-Kompetenzzentrum Münsterland Unternehmen aus der Region konkret bei der Vorbereitung und Begleitung von betrieblichen Leitbildprojekten unterstützen, indem sie den Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den Unternehmen organisiert. Unternehmer aus kleinen und mittleren Betriebe sollen so Einblicke erhalten, wie sie Unternehmensleitbilder für ihre strategische Entwicklung und Personalarbeit nutzen können.
CSR als lernender Prozess
Die beispielhaften Einblicke zeigten, dass CSR ein systematischer Prozess und Unternehmenskonzept ist, an dessen Anfang die Frage steht: wie kann ein Betrieb aus der Vielfalt der CSR-Themen die Ansätze und Maßnahmen identifizieren, bei denen das Engagement die größte Wirkung erzielt? Um diese Fragen ging es bei der anschließenden Vorstellung der Methode der CSR-Selbstbewertung, die vom CSR-Kompetenzzentrum speziell für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt wurde und als Einstieg in die Entwicklung einer CSR-Strategie dient. Dr. Udo Westermann vom CSR Kompetenzzentrum Münsterland erläuterte in seinem Vortrag, was sich hinter dem zunächst sperrigen Begriff CSR verbirgt, wie Mittelständler davon profitieren und wie eine strukturierte Herangehensweise mehr Klarheit in die Vielfalt der Themen bringen kann. Er plädiert dafür, lieber wenige Themen fokussiert und richtig anzugehen als sich zu verzetteln und alle CSR-Themen halbherzig zu behandeln.
Praxisübung
Nach den jeweiligen Vorträgen diskutierten die Teilnehmer*innen in kleinen Gruppen anhand der Handlungsfelder Arbeitsplatz & Mitarbeiterverantwortung sowie Produktverantwortung & Markt ihre Erfahrungen mit den Handlungsansätzen. Der Austausch vermittelte einen ersten Eindruck davon, wie die CSR-Selbstbewertung im Rahmen der CSR-Gruppenworkshops konkret ablaufen.
Kooperation mit den Wirtschaftsförderern
Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland hatte gemeinsam mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw) und Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt) sowie der LWL Klinik zu den Themendialogen eingeladen. Es ging immer um die Frage, wie Unternehmenswerte sowie unternehmerisches Handeln zusammengebracht werden können und wie CSR als Erfolgsfaktor wirkt.
Petra Michalczak-Hülsmann, Geschäftsführerin der gfw-Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf mbH, betonte, dass CSR eine große Nachfrage erführe. „CSR steigert den Marktwert eines Unternehmens und sichert so langfristig die Existenz,“ betonte die Wirtschaftsförderin.
Die Unternehmen im Landkreis seien sowohl bodenständig als auch innovativ, so Birgit Neyer, Geschäftsführerin der WeSt-Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungs-gesellschaft Steinfurt mbH. Sie betonte, dass CSR ein wichtiges Thema sei, um auch dem deutlich spürbaren Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Erfahrungen bisheriger Teilnehmer an den CSR-Gruppenworkshops
Die ersten 19 Unternehmen starteten im November 2018 mit den CSR-Gruppenworkshops. Nach der CSR-Selbstbewertung, die mit oft sehr hilfreicher Unterstützung von Studierenden der Fachhochschule Münster durchgeführt wurden, geht es für die Unternehmen mit der Leitbild- und Strategieentwicklung weiter. Einige CSR-Maßnahmen laufen bereits parallel.
Neben Magdalena Münstermann und Sophia Klein, beide Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, erzählte Frank Vorwerk, Geschäftsführer des Stukkateurbetriebs Heinz Vorwerk GmbH aus Warendorf über seine bisherigen Erfahrungen im CSR-Gruppenworkshop. „Man wundert sich, von wem was kommt. Ich freue mich über die guten Vorschläge.“ beschrieb er die hohe Motivation der Mitarbeiter. Es sei bereits in der Anfangsphase der CSR-Selbstbewertung zu neuen Ideen und Handlungsansätzen für bestehende Herausforderungen gekommen.
Für Thomas Voss, LWL Klinik Münster, besteht ein großer Vorteil in dem „Blick über den Tellerrand“, gerade durch die Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Man lerne viel voneinander.
Auch Helen Swetlik, Geschäftsführerin des Druckhaus Dülmen berichtete über ihre bisherigen Erfahrungen bei der CSR-Selbstbewertung. „Man darf nie glauben, dass man wisse, von wem was kommen wird. Es gibt zurückhaltende oder negativ eingestellte/ sehr kritische Mitarbeiter*innen, die sich in den CSR-Workshops öffnen und sehr gute Ideen haben“ beschrieb sie den Effekt eines hierarchieübergreifenden CSR-Teams.
Angebot CSR-Gruppenworkshops
Unternehmen können sich bei der Einführung dauerhafter CSR-Strategien durch das CSR Kompetenzzentrum Münsterland begleiten lassen. Ab April 2019 werden dazu weitere kostenfreie CSR-Gruppenworkshops für kleine und mittlere Unternehmen angeboten. Interessierte Unternehmen können sich beim CSR-Kompetenzzentrum Münsterland melden.
Durch die Förderung des CSR-Kompetenzzentrums aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Wirtschaftsministeriums NRW sind die CSR-Gruppenworkshops für Unternehmen kostenfrei.
Bei Interesse, Fragen und Anregungen melden Sie sich gerne bei uns:
Udo Westermann
E-Mail: uw@csr-muensterland.de
Tel.: +49 251/97316 -34
Anne Stührenberg
E-Mail: as@csr-muensterland.de
Tel.: +49 251/97316 33